Das Deutsche als Männersprache: Aufsätze und Glossen zur feministischen Linguistik
In: Suhrkamp Taschenbuch 1915
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In: Suhrkamp Taschenbuch 1915
Von »Die Menstruation ist bei jedem etwas anders« bis zur Einführung des generischen Femininums an der Universität Leipzig im vergangenen Sommer - Luise F. Pusch begleitet seit über 30 Jahren mit ihren kritischen Beiträgen die Diskussion feministischer Positionen. Mit Witz, Ironie und dem Handwerk der professionellen Linguistin entlarvt sie Woche für Woche in ihren Glossen alltägliche Sexismen. Neben der sprachwissenschaftlichen Grundlagenarbeit hat sie eine Datenbank mit mehr als 30.000 Biographien von Frauen aufgebaut, mehr als 8.000 davon auch online. Ihr 1981 (zunächst pseudonym) erschiene
Anfang 2013 gab es in Deutschland einen »Aufschrei« gegen den alltäglichen Sexismus, losgetreten durch eine sexistische Bemerkung des Spitzenkandidaten der FDP. Nach der Wahl war die FDP weg vom Fenster, erstmals nicht mehr im Bundestag vertreten, geschweige denn in der Regierung. Der Feminismus, lange totgesagt oder für überholt erklärt, ist neu erstarkt und lehrt den Brüderles das Fürchten. Sexismus in der Sprache ist das Spezialgebiet von Luise F. Pusch. Ihr entgeht auf diesem Gebiet fast nichts, und deshalb hatte sie in den letzten drei Jahren besonders viel zu kommentieren. Denn die Forde
Mit Biss und Humor entlarvt Luise F. Pusch die blinden Flecken in männlicher Sprache und Gesellschaft. Wenn der Damenstudent zum Tanz gebeten wird, die Caprese mit Büffelmilch-Mozzarella zubereitet wird oder auf Facebook aus zwei Freundinnen »Freunde« werden, ist die feministische Linguistik und Gesellschaftskritik gefordert. Ob das Genus von »Single« oder eine Erklärung dafür verlangt wird, wie das männliche Pendent zu »Entjungferung« lautet, Luise Pusch antwortet mit Ironie und analytischer Schärfe. "Außerdem erscheint in den ersten Märztagen, seit zwar nicht hundert, aber doch immerhin einigen Jahren stets ein Buch mit neuen Glossen von Luise F. Pusch, die sich im Camp des "Dschender-Dschungels" ganz zuhause fühlt. Im diesjährigen Band mit dem Titel "Die dominante Kuh" geht es gleich eingangs um das "MU". Nein, da ist nicht etwa ein Buchstabe abhanden gekommen. Vielmehr handelt es sich um ein Akronym – und zwar für das "Männliche Universum", dessen, wie sich versteht, ebenfalls männlich geprägte und nicht selten verunstaltete Sprache der eine oder die andere seiner BewohnerInnen auf den Leim, Pusch aber auf den Grund geht. So auch in ihrem jüngsten Werk, in dem sie etwa darauf aufmerksam macht, wann sich die Männersprache den Männern selbst in den Weg stellt und "faule Kompromisse erzwingt", oder sie zeigt, dass die deutsche Grammatik die Frau "als Mittelding" zwischen dem Mann und dem Tier einstuft, was ja vor zweieinhalb Jahrtausenden auch schon in Platons Dialog "Timaios" nahegelegt wurde. In weiteren Glossen nimmt Pusch Thilo Sarrazins Bestseller feministisch auseinander, stellt sprachkritische Überlegungen zu Vulva und Vulkan an, erklärt, dass sie "Fußball lieber als Männerfußball" schaut, erörtert Geschlechtsumwandlungen bei Facebook, die nur Frauen betreffen, geißelt den "unerträglichen männlichen Sexualterror", spekuliert darüber, ob Junker Jörg noch Junker war, bezweifelt, dass "Männer hierzulande wirklich neunmal besser als Frauen" schreiben, analysiert die ägyptische "Demokratiebewegung", erinnert an einen Dresdner Musiker, der vier Frauen "zu Tode schwängerte", und daran, worin sich die Pingpong-Diplomaten Henry Kissinger und Mao nicht unterschieden. Besonders scharf fasst Pusch "sexistische Würdigungen" ins Auge, die "als Kompliment gemeint" sind. Gemäß der feministischen Erkenntnis des Zusammenhangs von Galanterie und Verachtung dürfte es sich bei Komplimenten allerdings stets um sexistische 'Würdigungen' handeln. Und vielleicht wird ja aus der Frauenquote, die wie Pusch zeigt, aus gutem Grund keine "Damenquote" ist, auch keine Männerquote, wie sie vermutet und wohl auch hofft, sondern eine Geschlechterquote, mit der dann auch gleich das ganze Gerede von der Bevorzugung unqualifizierter Frauen qua Quote vom Stammtisch sein sollte" (literaturkritik.de)
In: Edition Suhrkamp 1565 = N.F., 565
In: Suhrkamp-Taschenbuch 2921
In: Insel-Taschenbuch 796
In: Insel-Taschenbuch 1356